Samstag, 27. März 2010

Letzter Tag des Rhetorikworkshops und zurück in der Zivilisation



Flug retour. Die Silhouetten der Felsen, die Palmen, das Meer – all das verblasst schon wieder in der Alltagsflug-Routine. Es war eine wunderschöne Woche. Spannend – Entspannend. Genau der richtige Mix. Es war anders als erwartet. Besser. Viel besser. Erst-Intention mitzukommen war eigentlich das Interesse am Workshop. Sprechtechnik. Es ging dann mehr in Richtung Diskussionsstrategien. Was ganz im Interesse der Gruppe lag. Arno Fischbacher passte seine Vortragsstrategien den Vorkenntnissen der Gruppe an und schaffte es, für jeden individuelle Lerninhalte zu kreieren. Meine Abneigung gegen Flipcharts hat sich in dieser Woche auch gegeben. Wer so mit Begeisterung an seinen Plakaten malt – steckt an. Noch mehr Entusiasmus erregten seine schauspielerisch perfekt vorgespielten szenischen Darstellungen rethorischer Alltagssituationen.
Die unerwartetste Entdeckung war für mich die Location El Cabrito. Ein Mühl-Komunen-Relikt, das die Komunenstimmung nochmitschwingen lässt. In unglaublich toller Landschaft eingebettet. Arnos Erzählungen hatten mich vorab fast verschreckt. Puristisch, karg – lediglich das Wort magisch hatte mich gereizt. Kein Handyempfang, nur W-Lan in der Bibliothek (8E/h - einloggen und ausloggen ist möglich), Abgeschiedenheit und familiäre Umgebung sind ja nicht gerade meine Lockbegriffe. Sich einmal auf etwas anderes einlassen – ok. Why not.
Schwarze Steine statt Sandstrand. Wenn man pro Tag sowieso nur maximal 2 -3 Stunden zum Strandliegen hat, ist das sogar spannend. Strandläufe oder Joggingrunden kann man ad acta legen. Hat mehr was von Orientierungslauf. Bergwandern funktioniert perfekt.
Gleich am 2. Tag hab ich mich in die Menüplanung verliebt. Ganz meines. Viel Gemüse, Fisch, Obst, Bananenmilch das Frühstücksmüsli mit Naturjoghurt und Früchten der eigenen Plantagen – sensationell! Man musste nur schnell sein, denn wer zu spät zu den Essenszeiten kam, hatte das Nachsehen. Dann blieb nur noch Salat und Obst.
Schon am ersten Tag konnte ich die Stadt-Hektik vom jüngsten Barcelonajob ablegen und die Natur genießen. Frösche, Vögel, Wellen. Alles so beruhigend, dass nach dem 3. Tag mein Energie-Overdrive endlich abgebaut und meine Antennen völlig auf Empfang eingestellt waren. Jetzt kamen auch die Inhalte begreifbarer an.
Jetzt war klar, was Arno meinte, wenn er riet, auf den Spür-Modus zu schalten. Lauschen – dann Reden. Pausen machen. Für mich ganz wichtig. Kombiniert mit der richtigen Technik können so Vorträge an Gewicht gewinnen. Wird spannend, das Gelernte bei meinen nächsten Fotoschulungen auszuprobieren und so manche Sprechtechnik einfließen zu lassen.

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