Mittwoch, 15. September 2010

HNO Ärztekongress in Salzburg



Um Tumore, Hören und Mandeln geht es vorrangig beim 54. HNO Äzrtekongress in Salzburg. Da wir wildbild Fotografen auch gerne Kongresse und Pressekonferenzen für unsere Kunden festhalten, erfahren wir natürlich auch ganz nebenbei wesentliche News. So etwa, dass es jetzt bei Mandeloperationen im Bereich der Nachsorge wesentlich strengere Richtlinien gibt. Nachdem es 2006/07 in Folge zu 5 Todesfällen bei Nachblutungen nach Mandeloperationen gekommen war, wurden intensive Ursachenforschungen betrieben, Indikationen und Operationstechniken hinterfragt. Das Ergebnis: Strengere Indikationen zur Operation und ein Merkblatt für Eltern und Patienten, das im Fall von Nachblutungen aufklärt. "Eines der wichtigsten Ergebnisse all dieser Diskussionen war die Empfehlung, bei Kindern unter 6 Jahren eine Tonsillektomie – also eine vollständige Entfernung der gesamten Mandeln – nur mehr in sehr gut begründeten Ausnahmefällen durchzuführen. In allen anderen Fällen von Operationsnotwendigkeit sollte der sogenannten Tonsillotomie – der teilweisen Entfernung der Mandeln – der Vorzug gegeben werden. Dazu standen und stehen moderne und innovative operative Techniken zur Verfügung", so Heinz Stammberger Leiter der klinischen Abteilung f. Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Medizinischen Universität Graz. Die Studie, die in der Folge mit Datenmaterial von 9500 Patienten in Österreich durchgeführt wurde, führte nicht nur zu besagten Konsequenzen sondern auch messbarem Erfolg. Seither wurden keine Todesfälle durch Nachblutungen verzeichnet.

HNO-Experte und Kongresspräsident Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp hat bereits mehr als 350 Cochlea Implantationen durchgeführt. „In Zukunft wird vor allem die konservative und operative Versorgung von mittelgradigen Hörstörungen wichtig sein – sowohl bei Erwachsenen und Kindern, als auch in der immer größeren Gruppe der SeniorInnen“, sagt Rasp. Die Salzburger HNO-Uniklinik hat sich zu einem herausragenden überregionalen Zentrum für die Diagnose und die Therapie im stationären sowie ambulanten Bereich unter Einschluss der pädiatrischen Otorhinolaryngologie, der plastischen Operationen des Kopf-Halsbereiches, der Kopf-Halskarzinome und der Otoneurologie entwickelt.

Der Klagenfurter HNO-Primar Univ.-Prof. Dr. Hans-Edmund Eckel beschäftigt sich mit Tumorerkrankungen, die immer mehr werden. Das sei nicht zuletzt auf die Alterspyramide zurückzuführen. . Die Behandlung von Tumorerkrankungen ist jedoch auch ein klassisches Feld der interdisziplinären Zusammenarbeit. Mit der Etablierung eines regelmäßigen Tumor-Boards für Kopf-Halskarzinome werden den Patientinnen und Patienten interdisziplinäre Behandlungskonzepte angeboten.

Samstag, den 18. September 2010 wird der 2. Publikumstag abgehalten. Zwischen 8:00 und 12:00 Uhr im Salzburg Congress, Saal Mozart, gibt es einen Einblick in die große Bandbreite der Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde und der Kopf- und Halschirurgie zu erhalten.
Thematische Schwerpunkte der kurzen Vorträge – ab 9:00 Uhr – sind unter anderem:
• Nebenhöhlenerkrankungen
• Kehlkopferkrankungen
• Mandeln und deren Erkrankungen
. Neben Vorträgen werden Filme, Hörprüfungen und Informationen zum Thema Lärmschutz geboten.
An der Ausstellung beteiligt sind die Firmen Cochlear, Hansaton, MedEl und Neuroth sowie der „Österreichische Schwerhörigenbund Dachverband“ (ÖSB) und der „Verein der Kehlkopflosen und Halsatmer Österreichs“.
Die Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie sowie die teilnehmenden Vereine und Firmen freuen sich, Sie kennen zu lernen und Ihre Fragen zu beantworten.

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